• Menu
  • Menu

Selingan – Turtle Island Marine Park

Eine ganze Weile lang hatten wir jetzt keine oder keine nennenswerte Internetverbindung und doch gab es unglaublich viel zu berichten.

Wir sind am Ende unserer ersten Tour 2 Nächte in Sandakan geblieben und haben uns entspannt. Man glaubt es kaum, auch wenn man ausser mitlatschen nicht vies tun muss, reisen kann echt anstrengend sein.

Irgendwann wurden wir dann von unserem Tour Guide Abbas abgeholt und über das Water Village nach Selingan gebracht. Selbst verglichen mit Mabul ist die Insel einfach winzig. Aus malaysischer Seite ist sie eine von 3 Inseln, zu den Philippinen gehören nochmal 5. Zusammen bilden diese Inseln den Turtle Island Marine Park und damit den Versuch den bedrohten Green Turtles und Hawksbill Turtel eine Chance zu geben.

Jeden Tag landen mehrere der Tiere an und legen ihre Eier. Das Ergebnis konnten wir schon mittags sehen. Es gibt 2 große Felder voller grüner Körbe, unter denen sich jeweils ein Nest voller (bis zu 100) Eier versteckt, die dort hin transferiert wurden. Auch unter den Schildkröten mögen es die Mädels heiß, alles über 36°C wird ein Weibchen, alles darunter ein Männchen, deshalb stehen die Eier die Weibchen werden sollen direkt in der Sonne.

Unsere Unterkunft war auf dem Niveau einer Jugendherberge, was eh dem entsprach was wir erwartet hatten. Diese Jugendherberge hatte allerdings einen weißen Sandstrand. zur Abkühlung ging es erstmal schwimmen. Klingt erstmal toll, bis man weiss dass es im Wasser vor Quallen wimmelte (Essig stand bereit). Die meisten Quallen waren harmlos, es zwickt nur kurz. Als wir am Strand saßen sah ich aber eine Würfelqalle, die sind alles andere als harmlos. Ansonsten war chillen und Insel fotografieren angesagt.

Um 6 gab es Essen. Wir mussten schon mit allem Equipment auftauchen, denn es konnte jederzeit eine Schildkröte anlanden und man bekommt nur eine Chance.

Eine riesige Schildkröte lag im Sand und legte dutzende Eier. 14 von uns standen im Kreis und schauten zu wie der Ranger sie alle aus dem Loch rausholte und sicher verwahrte. Die Mutter nahm uns nicht wahr. Irgendwann fing sie an das Loch wieder zuzugraben, die Kameras klickten, Blitz war verboten. Wir standen unter einem klaren Sternenhimmel und sahen zu wie Leben begann.

Irgendwann verließen wir die Mutter und gingen zur Brutstation, hier legte der Ranger die Golfball großen, ledrigen Eier in ein vorbereitetes Loch und lies es mit Sand zuregnen. Drüber kam ein kreisrundes grünes Gitter, das verhindern sollte dass die Jungen unbemerkt abhauen und gefressen werden. Als letzter Schritt wurden frisch geschlüpfte Schildkröten in einem Waschkorb an den Strand gebracht und freigelassen.

Nur etwa 1% überlebt, aber ein Weibchen legt alle 2-3 Jahre Eier, wenn sie nicht beim Sex von mehreren Männchen ertränkt wird (kein Witz!), die Chancen stehen also gut für uns, dass wir diese großartigen Tiere noch mit uns auf dem Planeten behalten.

Kommentar verfassen