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Schneider Electric Marathon de Paris 2017

Ein paar Monate ist es jetzt her dass ich das letzte Mal einen Beistrag geschrieben habe. Langsam werde ich versuchen die letzten Monate abzuarbeiten! Den Beginn macht der Paris Marathon im April.

 

Es ist noch nicht voll, aber es liegt Spannung in der Luft. Immer mal wieder ein Läufer mit roter Nummer, hier ein Zeichen dass jemand seinen ersten Marathon läuft.

Dies ist mein erster Schneider Electric Marathon de Paris. Meine Haut kribbelt während ich den Moment genieße in dem ich von Leuten umgeben bin, die verstehen warum ich tue was ich tue.

60.000 Starter sind hier mit mir, soweit ich das aus einer SMS vom Vorabend verstanden habe. Diese Zahl huscht mir durch den Kopf während sich vor mir ein Meer an Läufern bewegt. Musik pumpt aus den Boxen und auf kleinen Bühnen hüpfen immer zwei „Go-go-Läufer“ und heißen den Läufern ein. So einen Warmup am Start habe ich noch bei keinem Lauf erlebt.

Der Start passiert in Wellen. Die rechte Seite darf zuerst. Ich bin links. Wer mag es schon zu warten, ich nicht. Um zeit zu sparen springe ich über das Gitter und mogel mich zu denen, die schon laufen dürfen. Die Straßen sind gesäumt mit jubelnden und Leuten in Kostümen. Die Sonne knallt auf mich herunter, es wird noch warm. Ich bin viel zu schnell, aber es pusht mich voran.
Während der ersten paar Kilometer sehe ich einige meiner Lieblingsspots von Paris, aber der Weg führt sehr bald durch touriefreie Bereiche. Ich habe kein Wasser mitgenommen, aber kleine 0.25l Flaschen Wasser werden ausgegeben und ich nehme immer 2 mit und stopfe sie in meinen Rucksack.

Der Weg führt durch sehr viele Gegenden, die ich noch nie gesehen habe. Hier wohnen wirklich Menschen. Ein bisschen was von dem Glamour von Paris fehlt. Es wird sich viel Mühe gegeben ein Rahmenprogramm zu geben, das einfach spaß macht. Abgesehen von Verpflegungsstationen wo viele Leute jubeln gibt es auch Programm von Air France. Ein Fluglotse „schwebt“ auf einem Podest und winkt inmitten von künstlichem Rauch die Läufer an sich vorbei.

Mit einem deutschen Läufer unterhalte ich mich kurz, aber wir haben nicht die gleiche Geschwindigkeit und so verlasse ich ihn bald. Am Aussenrand der Stadt zieht sich der Lauf. Es gibt kaum noch Zuschauer und keine Ablenkung mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir wieder zurück in der Stadt und ich finde eine hübsche Belgierin um mich zu unterhalten. Beeindruckend das jemand reist um seinen ersten Marathon zu laufen. Abgesehen von den Läuferinnen gibt es hier auch wieder was zu sehen.
Zum ersten Mal sehe ich den Autotunnel an der Seine und ich habe die aussergewöhnliche Möglichkeit es zu fuß zu machen. Am anderen Ende warten wieder jubelnde Zuschauer. Aus der Entfernung winke ich dem Eiffelturm zu.

Kurz vor dem Bois de Boulogne fange ich an die Laufshirts der anderen Läufer zu checken um herauszufinden wo ich bin. Die Strecke ist auf den offiziellen Shirts aufgedruckt. Meine Beine zeigen mir dass 3 Wochen fehlendes Training Konsequenzen haben müssen, sie sind müde. Die Kilometer ticken langsam runter und die Vorfreude zeigt mir dass ich es schaffen kann.
Hinter mir verschwinden die letzten Bäume. Die Planer haben eine extra Schleife eingebaut um das letzte Bisschen Willen aus einem raus zu quetschen. Die letzten Meter führen an einem riesigen Kreisverkehr vorbei und entlang der Zielgeraden. Ich mache was ich immer mache, die Zuschauer anfeuern.

Direkt nach dem Zieldurchlauf gibt es Finisher Shirts und einen Haufen Menschen, die sich wie ich über ihren Zieldurchlauf freuen. 4:10 Stunden zeigen dass ich fit genug bin um es zu schaffen.

Nach der Ziellinie haben alle sich was zum hinlegen gesucht.

Der Weg zurück zur Metro ist lang und Paris zeugt mir dass die wirklich harte Strecke hinterher kommt. Ich muss umsteigen und dabei viele Treppen zurücklegen. Im Hotel verbringe ich danach viele Stunden ungeduscht auf dem Bett bis ich mich aufraffen kann und dusche.
Völlig ausgehungert probiere ich das Restaurant nebenan aus und stelle fest dass eine Terrine was anderes ist als ich dachte.

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