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Hawaii – Waimea

Bei Alamo in Hilo holen wir unser „Full Sized Car“ ab, einen weißen Dodge Charger. Einmal ums Auto herum um Schäden zu finden. Etwas findet sich immer.
So irritiert wurde ich schon lange nicht mehr angeschaut.
„Hast Du die Straßen hier schon Mal gesehen?“ Erst wenn Beulen, Kratzer und Steinschläge eine gewisse Größe überschreiten zeigt man sich hier interessiert, alles kleinere ist uninteressant.
Als Deutscher bin ich das nicht gewöhnt, unsere Autos sind Tempel und müssen angebetet werden.
„I love this group, you’re funny!“ ist der Kommentar der großartigen Hawaiianerin.

Unsere ursprüngliche Unterkunft war in Leilani-Estate. Den Weg in das Paradies von Hawaii können wir uns sparen, unsere Wohnung und viele andere Häuser sind in Rauch aufgegangen oder momentan in einem Sperrgebiet. Viele andere Wohnungen woander sind in Flüchlingsunterkünfte umgewandelt worden. Der Kilauea dekoriert gerade Teile der Insel um. Wir mussten umbuchen und Waimea wirkte wie eine gute Wahl.
Es gibt ein großes Einkaufszentrum. Wie frisch aus dem Dschungel freuen wir uns über die große Auswahl und kaufen auch „überflüssige Kalorien“. Rechtschreibfehler auf den Torten sind für mich ein spezieller Spaß.

Yellow Cake? Wirklich?

Ich will mich nicht über unsere Unterkünfte beklagen, bisher haben wir echt viel Glück gehabt, aber was unser Vermieter Brian hier selbst gebaut hat ist der Hammer.

Am nächsten Tag sind Björn und Ramona in Hilo unterwegs, Katrin und ich wollen im Waipi’o Valley wandern. Was soll ich sagen, ich bin abgelenkt und fahre zu schnell, ein Polizeiauto schert vor uns aus. Ich sehe mich einem amerikanischen Polizisten schöne Augen machen ,er fährt aber vor uns davon.

Steile Klippen fallen hunderte Meter in den Ozean. An Schlaglöchern vorbei geht es zu Fuß die einzige Straße steil hinunter ins Tal. Der Strand ist pechschwarz. Wir sind zwar nicht alleine, aber Menschenmassen sind das sicher nicht. Eine handvoll halbstarker wirft sich hier in die Wellen, während wir am Strand sitzen und träumen. Nach einer längeren Pause trauen wir uns wieder die Straße hoch. Der Weg ist ein Kampf, was uns die Sonne an Energie lässt zerschellt an der steilen Straße.
Völlig verschwitzt wieder oben angekommen führt kein Weg an Lunch vorbei.

Honoka’a

Katrin hat das Sea Dandelion in Honoka’a aus dem Reiseführer gefischt. Das vegane Restaurant ist niedlich und die Freundlichkeit ist unglaublich. Hausgemachter Kombucha und Poi sind die Waffen meiner Wahl gegen den Hunger. Das Poi ist gewöhnungsbedüftig, die essbaren Blumen als Deko eine super Idee. Am frühen Nachmittag brauchen wir dringend einen Kaffee, aber alle Geschäfte hier im Ort haben bereits am frühen Nachmittag geschlossen. Laut Beanhunter gibt es in Waimea in der Waimea Coffee Company einen großartigen Kaffee. Was soll ich sagen, der Kaffee ist eine Sensation, die Leute hier sind Zucker on Top. Die kurze Stärkung reicht uns um den Rest des Tages mit Anlauf zu nehmen.
Wir wollen den Tag mit einem Sonnenuntergang am Strand beenden. Hapuna Beach ist für heute unser letzes Ziel. Es ist nicht mehr viel los. Einige Jugendliche spielen noch Ball, die meisten anderen lassen entweder den Tag ausklingen oder sind noch im Wasser.
Zwei besonders schräge Charaktere bleiben besonders im Gedächtnis, ein Typ der mit Metallsucher durch die Wellen wandert und ein „Spaziergänger“ der in langen Neoprenklamotten unterwegs ist. Alles was bei ihm nicht bedeckt ist hat er dick mit Sonnencreme eingeschmiert.

Am nächsten Tag sind Björn und Ramona schon verschwunden als wir aufstehen. Ich mag gerade nicht sagen ob es eher die Faulheit oder der Wunsch nach richtig guten Kaffee war, der uns wieder zur Waimea Coffee Company getrieben hat, ich bin nur dankbar. Frühstück und Kaffee sind großartig und der beste Start in diesen Tag.
Mit zu viel Koffein im Blut stürmen wir in die generelle Richtung Hilo los. Sagen wir mal eine ungünstige Kombination aus Geschwindigkeit, mangelnde Aufmerksamkeit und plötzlicher Abfahrt sorgen für eine Tour mit Aussicht. Wir müssen auf der stark befahrenen Straße nicht ganz legal wenden um eine sehr schmale Straße den Berg hinauf zu fahren. Ich bezweifle währnd der Fahrt ob wir wirklich am Hamakua Forst Reserve ankommen aber das Glück scheint auf unserer Seite zu sein. Ein winziger Parkplatz am Ende einer langen Straße wartet auf uns. Wir entscheiden uns für einen kleinen Fußmarsch, um die Parkgebühr zu sparen. Ich gebe zu das Auto an einem steilen Hang zurück zu lassen macht mich reichlich nervös. Tief drin bin ich doch ein kleiner Feigling.
Ein schwergewichtiger, gelangweilter Hawaiianer sitzt am Eingang nur mit einer Aufgabe: Am Ticketautomaten für uns die Tasten zu drücken. Von dort wo er sitzt kann er nichtmal die Aussicht genießen.

Hamakua Forest Reserve vom Parkplatz aus

Kennst Du das, wenn man ein Foto macht, ein paar Meter weiter geht und feststellt dass die Sicht besser ist? Bei dem Wasserfall im Park passiert mir das ungefähr ein halbes dutzend mal.

Hamakua Forest Reserve

Auf den Wegen scheinen hauptsächlich Asiaten unterwegs zu sein, was wenigstens für eine freie Aussicht sorgt.
Das Auto ist bei unserer Rückkehr immer noch da, obwohl wir am Beginn eines Privatweges und bergauf auf einem begrünten Randstreifen parken.

Katrin hat Hunger, also brauchen wir eine Zwischenetappe. Laut Google und Reiseführer ist das Cafe 100 einen Besuch wert, wenn man was typisch hawaiianisches essen will.
Ich will natürlich den typischen Loco Moco probieren, ohne zu wissen was es ist. Es handelt sich im Prinzip um ein Burger Paddi, das auf gekochtem Reis liegt und mit Bratensoße übergossen wurde. Um das Ganze abzuschliessen liegt ein zu tode fritiertes Spiegelei oben drauf. Ich schaffe es nicht ganz zuende bevor mir schlecht wird

Loco Moco im Cafe 100

Zum Ausgleich ist ein Kaffee nötig. Mehr oder weniger nebenan findet Google für uns das Just Cruisn Coffee. Die Leute hier sind niedlich und der Kaffee ist ganz ok. Der enorme Ficus neben dem Parkplatz ist aber immerhin eine schöne Aussicht in dieser trostlosen Stadt.

Enormer Ficus in Hilo

Tagesziel ist das Observatorium auf dem Mauna Kea. Wir wollen hier auf Hawaii die beste Gelegenheit Strene zu sehen nutzen.
Kurz vor der Auffahrt auf die Saddle Road liegt Rainbow Falls im Wailuku State Park. Leider ist es bewölkt, wodurch wir leider keine Regenbögen sehen können. Der Ort strahlt aber trotz der Touristen eine gewisse Ruhe aus.

Rainbow Falls