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Hawaii – Südspitze von Big Island

Der nächste Tag bringt uns an die Südspitze der Insel. Björn und Ramona sind schon voraus gefahren, während wir den Tag mit einem guten Kaffee in der Kona Coffee and Tea Company beginnen.

Hinter Kona hört die Zivilisation irgendwie auf. Wir fahren lange Strecken ohne Ortschaften zu sehen. Der erste wirkliche Ort ist Ocean View wo wir auch gleich tanken.
Bei dem Sticker auf dem Pickup denke ich an die junge Dame aus dem Cafe in Kihei denken „This is Hawaii, not the US.“
Ich glaube eine derartige Darstellung von Patriotismus und Waffen Liebe gibt es nur wengen Ländern.

Defend Hawaii

Björn schreibt von irgendwo vor uns dass wir auf das Schild achten sollen:
„Wenn Schokolade die Antort ist wen interessiert da noch die Frage?“
Hier sollen wir direkt rechts abbiegen und uns durch die Schoki durch futtern.
Kaum biegen wir in die South Point Road ein sehen wir schon das beschworene Schild.
Amerikanisch freundlich werden wir in Empfang genommen. Unter einem Holzdach biegen sich die Regale unter der Last an Schokolade, Nüssen und Honig. Katrin bekommt ein kleines Küken in die Hand gedrückt mit dem Hinweis dass die Kleine sei gestern erst geschlüpft. Während Katrin hin und weg dabei zuschaut wie das Küken an ihr knabbert kriege ich eine nicht enden wollende Flut an Schokoladenstücken und Nüssen in die Hand gedrückt. Ich habe kaum Zeit den einzelnen Geschmack wirken zu lassen bevor ich das nächste Stück in den Mund stecken muss.
„Welche Sorte hat Dir am besten gefallen?“
„Ähm die mit Macadamia?“
„Oh ja, wir müssen noch Nüsse probieren.“
Gesalzen, geräuchert, naturbelassen, alles an Zubereitungsmethoden ist dabei. Kaum haben wir die fertig muss ich die Honigsorten probieren. Meine erste Reaktion ist:
„Nein danke, ich habe gestern alle möglichen Sorten probiert.“
Die Junge Dame bleibt stehen, dreht sich um und schaut mich mit großen Augen an als hätte ich ihr gerade ins Gesicht geschlagen.
„Natürlich probiert man hier auch Honig, den machen wir selber.“
Und so kriege ich einen Probierstab in die Hand gedrückt und muss unter Beobachtung jeden einzelnen Honig probieren.
Mit einer Packung Macadamias und verschiedenen Schokoladen setzen wir uns wieder ins Auto. Ein Blick ins Katrins Gesicht zeigt ein genauso breites Grinsen wie bei mir. Ganz klar Schokolade macht glücklich, auch wenn es vielleicht die Menschen sind, die sie Dir geben.
Das Küken müssen wir leider zurück lassen

Die Straße führt uns nach Broken Landing oder auch South Point at Ka Lae genannt. Das hier ist der südlichste Punkt der USA. Als wir auf den „Parkplatz“ fahren setze ich mit dem Auto auf einem Felsen auf und steige wild fluchend aus. Anscheinend ist nichts passiert aber ich bin nervös und versichere mich immer wieder dass nichts ausläuft. An sich gibt es hier nur eine Klippe und ganz viel Wasser zu sehen. Der Wind pfeift uns um die Ohren und die Sonne brennt ein Loch in meine Haut, aber irgendwie erfasst einen eine innere Ruhe. Unten im Wasser sind Taucher unterwegs. Das Wasser ist glasklar. Ich würde mir wahrscheinlich in die Hose machen, bzw die Badehose, wenn ich so nah an der Klippe schwimmen würde.

Blick auf Broken Landing

Nach ein paar Fotos zieht uns aber die Rastlosigkeit weiter. Immerhin wollen wir heute zum weltberühmten Green Sand Beach.

Laut Reiseführer gibt es einen Shuttle Service, den die Locals bieten. Mit einem normalen Auto kommt man in den tiefen Furchen nicht weit.
Wir nehmen den falschen Parkplatz und müssen dadurch sogar noch weiter wandern um den Beginn des Weges zu erreichen. Irgendwer hat hier einige Chemietoiletten abgestellt, so weit entfernt von der Zivilisation sind wir dankbar darüber.
Am Beginn des Weges werden sogar frische Melonen und Wasserflaschen verkauft. Es mangelt an Alternativen was die Anwohner sehr kreativ gemacht hat.
Immer mal wieder gibt es Pickups, bei denen Touristen auf der Ladefläche stehen. Meinem Leben hat doch einen gewissen Wert für mich und so stellen wir uns nicht auf ein Ladefläche.
Die Autos haben mit der Zeit manns tiefe Schneisen in den weichen Boden geschnitten. Nicht jedes Auto schafft den Weg. Immer wieder liegen ausgebrannte Wracks in der Gegend.
Der Weg ist sehr lang und kein Highlight unseres Urlaubs. Irgendwann kommen aber auch wir an. Der Strand liegt in einer steilen Bucht, die man mehr herunter stolpert als geht.

Das Ziel rechtfertigt nicht den schwierigen Weg. Ja es gibt grüne Kristalle im Sand, aber ihn deshalb grün zu nennen ist ein wenig optimistisch.

Green Sand Beach

Nur wenige Touristen haben wie wir den Weg zu Fuß auf sich genommen. Oben an der Klippe stehen einige der „Shuttles“ und warten auf ihre Rückfahrt.
Unten sammeln sich die Gäste. Ein paar junge Touristinnen sind entweder gerade im Wasser oder auf dem Weg. Einige Asiaten machen hauptsächlich Beweisfotos für die Daheimgebliebenen. Da wir hier nicht viel Zeit verbringen wollen ist schwimmen gehen eh keine Option. Mal ganz davon abgesehen dass wir zwar zu einem Strand gegangen sind aber weder Badehose noch Handtuch mitgebracht haben. Die eigene Genialität zeigt sich immer in solchen Momenten.
Nach einer kurzen Pause im Sand mit Blick auf einige Beach Babes machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Dieses Mal versuchen wir eine alternative Route, um uns nicht zu sehr zu langweilen.

In der Bucht des Green Sand Beach

Zurück am Auto gibt es erstmal eine Pause an der Tränke bevor wir uns auf den Weg nach Kona begeben.

An der Kreuzung beim James Cook Trailhead nehmen wir eine neue Straße, die unser veraltetes Navi noch nicht kennt. Als Belohnung stehen wir auf einem Parkplatz und können die Sonne im Ozean untergehen sehen.