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Madrid – Das Essen

Paella und Tapas, mehr fällt mir normalerweise nicht ein, wenn ich an spanisches essen denke, dabei ist die spanische Kultur deutlich breiter aufgestellt als nur das.

Auf unseren Jagdausflügen nach etwas essbaren haben wir verschiedenste Restaurants ausprobiert. Das einzige bei dem wir wenig Kreativität gezeigt haben war das Frühstück. Das La Rollerie um die Ecke muss mehrfach für unseren Start in den Tag sorgen. Bei unserer Ankunft ist immer viel los. Zu unserem Glück hat die lange Schlange am Eingang die meisten Touristen abgeschreckt. Auch der eine oder andere Wartende hat nach wenigen Minuten kapituliert und uns automatisch ein Stück vorrücken lassen. Eine Reservierung wäre natürlich auch eine Option gewesen aber ein bisschen Warten hat uns die Option gegeben aufzustehen wann auch immer wir wollen.

Das Frühstück an sich war das was man dann doch überall findet: deftig mit Kartoffeln und Speck, Croissant und Kaffee, Müsli mit oder ohne Früchte, Brotkorb mit Marmelade/Honig oder Schinken/Käse. Am Ende ist es doch das Ambiente das uns immer wieder zurück gebracht hat.

Spannend ist dann doch eher die Frage „Was gibt es zum Dinner?“.

Die Auswahl ist groß. Madrid ist ein kulinarisches Wunderland, in dem man nach kurzer Suche mit vielen verschiedenen Optionen beglückt wird. Die einzige Frage ist doch ob uns die Räumlichkeiten und die Angestellten genug ansprechen dass wir auch bleiben wollen. Auf der Suche nach was zum Essen haben wir ein paar Restaurants recht schnell wieder verlassen, entweder weil es uns zu heruntergekommen war oder die Servicekräfte uns ignorieren. Am Ende ist unsere Entscheidung offenbar immer die richtige.

Wenn ich in einem Restaurant sitze ist es mir zu sehr Instagram und doch ärgere ich mich im Nachhinein dass ich nicht ein paar Fotos von Essen gemacht habe und notiert habe wo wir hingegangen sind.

Nur ein paar Meter von unserem Hotel entfernt, in der Calle de la Cruz, stolpern wir in ein unscheinbares, neu eröffnetes Restaurant. Hinten im großen Raum finden sich dann unerwartet kleine Holzstege, denn die Tische stehen im Sand. Ich kann mir kaum verkneifen die Schuhe ausziehen. Das Essen ist großartig doch das wahre Highlight ist hier das Strandfeeling.

Auf unserer Kulturtour bekommen wir die Herkunft von Tapas erklärt, aber dazu später mehr. Selbiges gilt auch bei der Foodies Tour wenig später.

Das Highlight soll hier nun zum Schluss kommen. Carlos, einer unserer Führer, hatte uns den Tipp gegeben in die Inclan Brutal Bar zu gehen und als wir dort vorbei gehen gleich für uns reserviert. So finden wir uns abends in einem der In-Restaurants Madrids wieder. Alle Plätze sind besetzt und das obwohl die Tisch-Dichte wirklich hoch ist. Hochmotivierte Kellner laufen immer wieder zwischen den Tischen hin und her und fragen ob auch alles OK ist. Das Outfit in Jeans, weißem Hemd und Hosenträgern ist schon sehr hip. Das alles ist interessant, haut einen aber doch irgendwie nicht mehr vom Hocker. Das Essen ist großartig aber viel wichtiger ist die Kunst, die die Köche und hier auf den Tisch zaubern. Der Hauptgang ist so serviert, wie man es sich bei einem Gourmet Restaurant wünschen würde. Auch wenn die Optionen Hühnchen zuzubereiten doch irgendwie begrenzt sind.

Als Vorspeise habe ich ein Gebäck aus Blätterteig und Mohn bestellt. Eine gefüllten Zigarre in einer Holzschachtel findet sich plötzlich auf meinem Platz. Völlig perplex mag ich dieses Kunstwerk gar nicht essen und so bleibt aufgrund des Widerwillens der Geschmack hinter den Erwartungen zurück. Der Weichkäse im Blätterteig passt für mich nicht zum Süßen Rest des Gerichts. Im Urlaub muss die Ernährungsgewohnheit dem Abenteuerwillen weichen. Um meinem vollen Magen noch den Rest zu geben mache ich mich zum Nachtisch noch über einen Käsekuchen her. Vollgestopft rollen wir beide wieder raus. In der kühlen Dunkelheit muss jetzt noch ein Verdauungsspaziergang sein, da wir ansonsten mit einem Völlegefühl ins Bett fallen müssten und das wäre fast traurig.

Paella und Tapas, die spanische Welt ist viel diverser als der typische Deutsche Tourist ihr zuerkennen mag. Reisen bildet und so kommen wir auch mit einem größeren Wissen an spanischer Cuisine wieder nach Hause. Zukünftige Reisen auf die Iberische Halbinsel können hier nur noch weiter dazu beitragen.