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Hawaii – Waimea die Fortsetzung

Der Parkplatz zum Panaʻewa Rainforest Zoo in Hilo liegt leicht versteckt, wie häufig auf der Insel sind wir das erste Mal vorbei gefahren. Der Zoo spiegelt die Stadt zu der er gehört wieder. Vieles ist mit Liebe errichtet worden, spiegelt aber finanziellen Mangel wieder. Eine Gans die die Koi Karpfen füttert ist das absolute Highlight.
Das Gehege mit den Eseln liegt direkt neben dem der Löwen. Es gibt offensichtlich Begehrlichkeiten. Ich habe Mitleid mit den Löwen, da ihr Gehege sehr klein ist. Als ich vor dem Gehege der Krokodile Lilo & Stitch, kein Witz, stehe fragt ein kleines Mädchen neben mir:
„Mami sind die Krokodile echt?“
„Aber natürlich.“
„Uhhhhhh“.
Bevor wir uns wieder auf den Weg machen nutzt ein Pfau den Weg zwischen den Gästen als Laufsteg und zeigt sein Federkleid. Mach Platz Heidi, hier kommt das wahre Supermodel.
Mit gemischten Gefühlen verlassen wir den Zoo wieder. Ich kann kein eindeutiges Urteil treffen ob man ihn gesehen haben muss

Bei den meisten Gelegenheiten zu denen wir auf Hawaii zu einem State Park gefahren sind hatten wir das Gefühl uns verfahren zu haben. Kolopa State Park ist da keine Ausnahme. Ich habe beim ersten Anlauf die Ausfahrt verpasst, da eine schmale, steile Straße vom Highway abbiegt. Immer weiter den Berg hoch, im Zick Zack die schmale Straßen entlang geht es immer höher in Richtung „Wer wohnt hier bloß?“. Als das Grasland sich in einen Wald verwandelt sind wir plötzlich da. Ich gebe einem Hawaiianer das Shaka zum Dank dass er mir platz macht. Als wir parken kommt er rüber und meint zu mir ich hätte es falsch herum gemacht und das wäre offensive…. Eine lange Sprechstunde bei Dr. Google später finde ich keine eindeutige Aussage ob man nun die Innenseite oder Außenseite der Faust zeigt und hake das Thema für mich ab.

Kolopa State Park Parkplatz

Für einen Dolar nehmen wir ein Pamphlet mit Beschreibungen des Trails mit. In einer gut gepflegte Wiese versteckt sich der Trail Head.

Kolopa State Park Into the Woods

Der Pfad ist nicht nur gut ausgeschildert sondern auch gut ausgetreten und damit wird uns jede Chance genommen dass wir uns verlaufen.

Kolopa State Park Trail

Während wir durch den wunderschönen Wald wandern nutzen die Moskitos uns wieder einmal als Blutbank, was uns an manchen Stellen zu ein bisschen Eile anleitet. Eine Baumart mit pinken Blättern ist schon fast ein bisschen flashy.

Kolopa State Park Flashy Flora

Das Pamphlet sorgt für einige Lacher. Der Guide ist im Original mehr als 30 Jahre alt, was in einem Wald natürlich ein wenig überholt ist. Vor wenigen Jahren wurde dann unter jeder Beschreibung ein aktuellerer Kommentar geschrieben.
Ein gutes Beispiel ist das folgende Foto. Der Guide beschreibt diesen Baum als junge Würgefeige, die hier im Wald noch selten vorkommt:

Eine „junge“ Würgefeige

Der Kommentar beschreibt dann dass der Baum mitlerweile deutlich gewachsen ist und die Würgefeigen hier im Wald die Vorherrschaft übernommen haben.
Von mir gibt es für den Park ein ganz klares „Must See.“

Nicht weit weg von Waimea liegt der Pololu Trail. Es ist nicht nur steil und rutschig sondern auch ungaublich schwül. Ein paar Wolken verdecken die Sonne, was aber nur die Luftfeuchtigkeit hoch dreht.

Pololu Trail

Die Aussicht den Pololu entlang ist einfach paradiesisch. Alles ist so grün und entspannt. Wir sind hier am stillen Ende von Hawaii.

Der Nadelwald reicht bis an den Strand. Eine Schaukel zwischen den Bäumen überrascht. Katrin hat sie erwartet, da sie im Reiseführer steht. Natürlich lassen wir uns den Spaß nicht entgehen und schaukeln eine Runde.

Das eigentliche Ziel ist der Awini Trail. Der Beginn des Trails ist überwachsen und durch den Schatten der Bäume schön kühl. Das finden auch die Mücken sehr angenehm und veranlassen uns sehr schnell das Mückengel zum Schutz vor uns her zu tragen.

Awini Trail Head

Wir steigen langsam den Trail hinauf. An einigen Stellen ist der Boden so durchweicht dass es knöcheltiefe Schuhabdrücke im Schlamm gibt. Wir versuchen den Weg so schnell aber unfallfrei wie möglich hoch zu kommen. Ich jammer ein wenig, aber was wäre ein Reise ohne Kinder, die ständig „Sind wir schon da?“ fragen.
Irgendwann stoßen wir durch die Bäume und stehen vor einem Kliff. Eine Familie mit zwei Instagramm Prinzessinnen war schon vor uns hier. Die Mädels tanzen nah am Kliff herum. Ohne Massen an Selfies könnte man ja gar nicht nachweisen dass man da gewesen ist. Es sind eigentlich drei Mädchen, die mit ihren Eltern dort oben sind.
Die kleine Schwester geht zu ihren beiden Schwestern und will mit aufs Foto.
„Geh Weg, Du ruinierst sonst das Bild!“

Ich könnte hier noch Tage entlang laufen, aber dazu bräuchten wir Zelt und Verpflegung, beides haben wir nicht.

Da es zurück bergab geht sind wir recht schnell. Hin und wieder ist Vorsicht nötig um eine Schlammpackung zu vermeiden.
Die Mädels überholen uns zwischendurch und eine von ihnen war offenbar unvorsichtig, denn eine Seite ist mit Schlamm verschmiert. Karma?
Sollte es mich eines Tages wieder hierher verschlagen plane ich mehr Zeit ein und bringe Equipment für einen längeren Trip mit.

Auf dem Rückweg liegt Akoni, wo eine Statue von King Kamehameha steht. Bei Katrin knurrt der Magen und wir verbinden Sightseeing mit Mittagessen.

King Kamehameha in Akoni

Im Kings View Cafe schlemmen wir was das Zeug hält. Es gibt auch Eis mit aussergewöhnlichen Geschmacksrichtungen. Ich wähle Poi und Süßkartoffel. Der Eismann schaut mich skeptisch an und meint:
„Sir, zwei Kugeln sind schon ein ziemliches Comittment.“
Katrin meint dazu unbeeindruckt:
„Er schafft das schon.“
Meine Augen werden groß als er mir zwei riesige Kugeln in eine Waffel stopft. Die beiden Eiskugeln erinnern an den Granitfelsen, der beinahe Indiana Jones überrollt hätte

An der Anna Ranch führt uns der Weg auch vorbei als wir nach Kua Bay wollen um von dort in Richtung Makalawena Beach zu wandern.
Der Strand ist gut besucht, aber wir haben keine Zeit für die Strandschönheiten.
Der „Sand“ ist weiß, leider verliert das Ganze an Reiz als Katrin mir erklärt dass es Korallen sind, die durch die Wellen zerrieben wurden. Immer mal wieder klettern wir über kleine Lava Tubes, die hier vor langer Zeit heißes Gestein ins Wasser geleitet haben.
Zwei Angler, die ihre Ruhe suchen sind für uns der Wendepunkt, wir haben es nicht bis Makalawena geschafft und wissen nicht einmal wie weit wir eigentlich noch von unserem Ziel entfernt sind.

Kua Bay

Wir haben zwei Anläufe gebraucht um rechtzeitig zur Hula Show im Mauna Lani Resort geschafft haben. Das erste Mal kamen wir zu den letzten Minuten und konnten uns noch einen Tanz anschauen. Björn und Ramona kamen sogar direkt nach dem Ende.
Das zweite Mal haben wir nicht mehr der Broschüre geglaubt sondern direkt Google befragt. Google hat in die Glaskugel geschaut und uns die richtige Zeit gegeben.
Beim zweiten Mal waren die Honeymooners lange vor uns da und wir konnten Ramona dabei zusehen wie sie lernt Lei zu machen. Direkt danach beginnt eine lange Show, die die Geschichte des Polynesischen Volkes beschreibt.
Hier sind nur eine Sängerin, ein paar Trommler und die Tänzer wichtig. Alles ist sehr traditionell. Wir schauen gefesselt zu wie mit den Hüften geschwungen wird und ein fülliger Hawaiianer nicht nur mit dem Feuer sondern auch mit dem Publikum spielt.
Der Sonnenuntergang am Holoholokai Beach ist das Zucker on Top. Auch wenn der Zugang längst zu sein sollte warten die Park Wächter entspannt bis wir verschwinden um die Schranke herunter zu lassen. Mit einem Lächeln schauen wir der Sonne beim Sinken zu.

Holoholokai Beach

Mit einem bisschen Trauer im Herzen müssen wir Brians Haus hinter uns lassen. Die Wohnung fällt in die Kategorie „Home away from home“.
Die meiste Zeit haben wir unser kleines Schloss mit einer Gruppe Kalifornier geteilt. Katrin, Björn und Ramona haben Unterhaltungen über Heavy Metal geführt, während ich mich sehr spezifisch an eine Unterhaltung über den nicht-Einfluss von Shrooms auf Golfspiel erinnere. Travis und seine Freunde waren großartig und so unterhaltsam wie ich es bisher selten erlebt habe

Brians Haus
Chill Corner in Brians Haus

Um den Abschied ein wenig zu versüßen gehen wir zum Abschied frühstücken in der Waimea Coffee Company.