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New York City – Bushwick Collective

Katrin hat uns zu einer Brooklyn Street Art Tour angemeldet und so finden wir uns morgens im Schatten einer alten Lagerhalle wieder. Die Temperatur lässt nichts Gutes erahnen.

Entspannt an einem Cold Brew aus einem Supermarkt schlürfend schauen wir uns die ankommenden Menschen an. Der planlose Blick zeigt dass es sich wie bei uns um Touristen handelt.
Ein lässiger Typ Anfang 40 taucht pünktlich auf und stellt sich als Mar vor. Nach einer Initialen Vorstellung beginnen wir unseren kleinen Spaziergang. Heute gibt es viel zu lernen.

Mar erklärt die Street Art Subkultur

Mar fängt seine Erzählung damit an wie tief am Boden New York City in den 70ern und 80ern lag. Kriminalität war hoch und viele waren ohne Jobs. Kreative Jugendliche hatten keinen Weg um ihre Kreativität auszudrücken. 

Schnell kamen die ersten Beschmierungen von Häuserwänden auf. Gerade Brooklyn, mit seinen vielen leeren Fabriken und Lagerhäusern, wurde schnell umgestaltet. Das Problem war so wie heute, wenn man eine Hauswand mit nicht bestellter Farbe versieht ist das eine Straftat und so mussten viele sehr vorsichtig sein um nicht erwischt zu werden.
Einer kam dann auf die Idee etwas auf Papier zu zeichnen und dieses auf die Wände zu kleben. Diese revolutionäre Idee ist gravierend, plötzlich musste man nur noch wegen einer Ordnungswidrigkeit eine Strafe zahlen und nicht mehr ins Gefängnis. Graffiti ist Vandalismus während Sticker kleben Guerilla Marketing ist.

Das allererste Guerillia Marketing

Jetzt sind wir hier nicht irgendwo im Brooklyn, wir sind hier in Bushwick. Manche Hausbesitzer lassen sich ihre Fassade echt was kosten und bezahlen internationale Meister ihre Wände mit außergewöhnlicher Streetart zu verzieren.

Ich muss leider zugeben dass ich zwar aufmerksam zugehört habe, mir die verschiedenen Stile allerdings nicht merken konnte. Mar kennt sich super aus und kann die Evolution der verschiedenen Stile sehr genau beschreiben. 

Mit großen Augen werden nicht nur wir sondern eine ganze Gruppe durch das Viertel geführt und in eine Kultur gebracht, die hauptsächlich im verborgenen stattfindet. Als uns eines der Kunstwerke bekannt vorkommt sprechen wir Mar auf Bio an, der uns schnell erklärt dass wir wohl in der Wohnung eines Meisters wohnen.

Eines noch: wenn jemand ein „Tag“ auf dem Kunstwerk eines anderen hinterlässt gilt das als Diss. Je nach Status des Künstlers kann das auch zur Ächtung und dem Ausstoß des Dissenden aus der Kultur führen.