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Mabul

Zuerst einmal bin ich erstaunt das wir es überhaupt hierher geschafft haben, es gab schließlich viel dass hätte schief gehen können. Wir wurden in Tawau erwartet und mit einem Kleinbus ca 1 1\2 Stunden durch das Hinterland von Borneo kutschiert. Mir hat die Seele geblutet weil wir anstatt Regenwald nur Palmölplantagen gesehen haben.
Der Bus setzte uns an einem Steg ab, von dem aus man 1 Stunde lang mit dem Boot weiter fuhr. Danach waren wir endlich auf Kabul. Die Insel ist winzig, vielleicht 3 – 4 Fußballfelder gross. Man ist nach ca 5 Minuten (malaysisch 10 Minuten) durch. Wir haben hier unseren eigenen Bungalow, das Taucher Paket und einen Aufenthalt auf Sipadan gebucht, das ist also wohl das deluxe Paket.
Am ersten Tag gab es einen Orientierungstauchgang am Hausriff, alle haben uns komisch angeschaut dass wir keine Wetsuits, sondern nur Rash Guards tragen, aber es sind 30°c im Wasser und wenn es mal kalt wird sind es 28°c.
Tag 2 begann mit einem großartigen Aufstehen, nur wenige Schritte vom Strand entfernt (siehe Bild), nach dem Frühstück sind wir dann bei Kapalai, einer Sandbank mit Bungalows auf Stelzen drauf und 2 mal um Mabul tauchen gewesen. Hier sind Riesenschildkröten unterwegs, einfach wunderschöne Tiere.
Es gibt einige andere nette Gaeste, mit denen wir uns gut verstehen und die meiste Zeit auch zusammen tauchen. Besonders nett ist ein amerikanisches Pärchen, das unglaublich viel Taucherfahrung hat.
An Tag 3 war dann tauchen auf Sipadan dran. Wir sind extra früh aufgestanden um um 6 schon los zu können und 4 Tauchgänge zu haben. Tauchen sollte überall wie hier sein. Die Menge an Leben ist Wahnsinn. Es gibt Humphead, riesige Fische in Schwärmen, Baracudas, Riffhaie, Thunfische und vieles vieles mehr. Ich habe aus irgendwelchen Gründen beim 2 Tauchgang furchtbare Kopfschmerzen bekommen, habe dann den 3. noch mitgemacht, den 4. aber lieber gelassen.
Julie, die erfahrene amerikanische Taucherin hat den 2. Tauchgang mitgemacht, dadurch war sie total entsetzt als sie mitbekam dass der Bootsführer eine kleine Spritztour gemacht hat und dann für 30 min an Spier gefahren ist. Das sei bei Padi nicht so erlaubt und hat ihr auch am Folgetag den Spass am Tauchen verdorben.

Am nächsten Tag war wieder Schlammtauchen angesagt. Wie an Tag 2 ging es rüber nach Kapalai um eine Runde um künstliche Strukturen zu tauchen. Diesmal waren zwei Franzosen mit großen Unterwassergehäusen für ihre Kamera dabei. Jedes mal wenn es was zu sehen gab haben sie versucht alle weg zu scheuchen, die ins Bild kommen könnten. Ich sag nur furchtbar nervig. Zum zweiten Tauchgang ging es wieder nach Mabul, diesmal an einer Wand entlang. Den Franzosen wurde von Ronny (dem Dive Master) mitgeteilt dass sie sich zurückhalten sollten. Wir haben wie wild Stonefish und Krokodilfische gesucht und gefunden. Es war schon echt interessant. Auch beim dritten Tauchgang ging es wieder um Mabul herum. Abends beim Essen teilte Ronny uns mit dass es am nächsten Tag nach Sipadan gehen würde.

Der letzte Tauchtag um Sipadan war großartig. Wir haben einiges zu sehen bekommen. Es gab reihenweise schlafende Riffhaie auf grossen Sandbänken. Wir haben mehrere riesige Schildkröten gesehen, eine war leicht mit Sand bedeckt und reagierte nicht auf uns, eine hat im vorbei schwimmen einer anderen mit der Flosse einen mitgegeben und eine hat sich mehrfach im Kreis gedreht und ist nicht zurückgeschreckt als einige von uns aus Armlänge herankamen. Großartig war auch der riesige Schwarm Jackfische, der immer im Kreis geschwommen ist. Ronny hat uns sogar mitten durch den Schwarm geleitet als uns ein Riffhai entspannt entgegen kam. Alles in allem war das ein verdammt geiler Tauchtrip. Die Pausen zwischen den Tauchgängen haben wir sogar chillend in der Sonne genossen. Bitter waren allerdings die großen Flächen zerstörter Korallen.

Heute sind wir nun abgereist und ich habe einiges für mich mitgenommen. Ich habe gelernt dass ein Umweltschützer jemand ist der weiss dass er ein Taucher ist. Die Flasche auf seinem Rücken mag zwar groß sein aber irgendwann ist die Atemluft aufgebraucht. Mabul ist wirklich sehr schön, aber ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich. Es gibt ein ganzes Armendorf von Heimatlosen, die dort landen und sich aus Müll ihr Zuhause bauen. Dieser Bereich ist vom Resort aus nicht zu sehen, aber er ist da. Sipadan war auch einst eine tote Gegend, aber nach 10 Jahren kam die Natur auch wieder. Leider ist die Schutzzone um die Insel nur 200m, also wird alles was sich zu weit entfernt gefangen.

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