Der Flughafen von Fort Lauderdale gibt uns noch ein bisschen Schutz vor dem Wetter. Kaum gehen wir raus erschlägt uns die feucht-warme Luft Floridas. Gott sei Dank hat unser Mietwagen eine funktionierende Klimaanlage.
In der Mail unseres Airbnb Vermieters stand dass man ggf. Schwierigkeiten hat das Haus zu finden. Tatsächlich fahren wir zweimal um den selben Kreisel bevor wir feststellen dass es das Haus direkt an selbigen Kreisel ist.
Wie bereits mehrfach in diesem Urlaub packen wir erstmal aus, erkunden die geräumige Wohnung und spazieren dann durch das Viertel.
Es scheinen hier einige bunte Vögel zu wohnen. Direkt neben Vorgärten mit millimetergenau geschnittener Wiese stehen Häuser mit allerlei wilder Dekoration. Wir sind die einzigen Fußgänger, alle anderen scheinen mit dem Auto unterwegs zu sein.
Am nächstes Tag schaffe ich es überraschenderweise Katrin davon zu überzeugen dass eine Runde Jogging um den Block eine gute Idee ist. Während uns der Schweiß läuft lernen wir tatsächlich unsere Nachbarschaft kennen. Wir sind ganz offensichtlich nicht in der Nähe vom Stadtzentrum. Es gibt abgesehen von Kiosks an einer Tankstelle keine nennenswerten Geschäfte.
Durch Zufall laufen wir durch ein kleines Stück Mangroven-Park, an dessen Anfang ein großartiges Schild steht. Derartige Schilder wünscht man sich häufiger. So ist vielleicht nicht jeder Hundebesitzer zu überzeugen, aber zumindest eine Handvoll. Der Park endet allerdings an einem privaten Apartment-Gelände und so müssen wir wieder umdrehen. Die Gegend ist auf jeden Fall ziemlich cool, abgesehen vom Wetter vielleicht.
Ab mit dem Auto in die Innenstadt, es gilt die Stadt kennenzulernen. Nach einigem Suchen findet sich ein Parkplatz im Parkhaus einer Mall am Las Olas Boulevard.
Die Auswahl an Restaurants und Cafés ist leider eher begrenzt aber wir finden eines in dem ich einen sauren Espresso trinken kann. Ein Vater hat neben uns mit seiner kleinen Tochter eine längere Diskussion, macht am Ende aber das war wahrscheinlich langfristig am besten ist, er steht auf und sagt:
„Die sehen hier alle wie gute Menschen aus, die werden sich schon um dich kümmern.“
Kaum fällt die Tür hinter ihm ins Schloss rennt ihm seine tränenüberströmte Tochter hinterher:
„Papa, Papa, warte!“
Kleine Geschäfte und Boutiquen laden zum Shopping ein. Je näher wir den Ozean kommen desto mehr Kanäle scheint es zu geben. Stolz stand im Reiseführer das der Ort sowas wie ein kleines Venedig sein will. Ob irgendwer von denen die sowas schreiben jemals in Venedig war?
Auf dem Rückweg schlendern wir durch einen der Supermärkte und besorgen erstmal kalte Getränke. Die Stadt ist erstmal erkundet, in der Nähe gibt es noch eine Sammlung an Kaufhäusern. Auch wenn dies Urlaub ist, so müssen wir uns doch erst an das Wetter hier gewöhnen. Leider geben uns weder Elektronik Shop, Outdoor Shop, Sportshop oder Buchladen Inspiration zum Einkaufen. Wir besorgen also Lebensmittel und fahren durch die Nebenstraßen wieder zurück zur Unterkunft.
In unserer Großzügigen Küche nutzen wir den amerikanisch-breiten Ofen. Offenbar haben Ofen und Rauchmelder eine Privatfede auszutragen. Ein ohrenbetäubendes Piepen geht durch die ganze Wohnung. Der Druck auf den Knopf hilft nur kurze Zeit, obwohl die Wohnung bereits kräftig durchgelüftet ist springt der Rauchmelder immer wieder an. Ich drehe den kleinen Nervbert aus der Decke und gehe mit ihm spazieren. Ob es sich so anfühlt wenn man ein Baby mit Kolik hat? Selbst die durchgelüftete Wohnung und der durchgelüftete Rauchmelder helfen nicht und das Piepen geht immer wieder los. Ich entscheide also dass wir die Batterien ausbauen und erst wieder einsetzen wenn wir abreisen. In einer Mail an den Vermieter informiere ich ihn über die kleine Episode und bitte um Verständnis für meine Entscheidung. In einer schnellen Antwort zeigt er sich sehr verständnisvoll.
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