Eine Fähre trägt mich von Perth rüber nach Rottnest Island. Komischer Name oder?
Die Holländer sind hier als erstes gelandet und haben die kleinen Bewohner der Insel als übergroße Ratten wahrgenommen. Die Quokkas sind es, die mich hierher locken. Irgendwo zwischen einem Känguru und einem Koala sind diese niedlichen Tiere überall auf der Insel zu finden. Viele Influencer fotografieren sich mit den Tieren, obwohl überall Schilder davor warnen die Tiere zu berühren, da man sich versehentlich mit Krankheiten anstecken und damit gefährden könnte.
Ein kleines Fahrrad erwartet mich, da ich vorsorglich gleich mit der Überfahrt auch gleich einen kleinen fahrbaren Untersatz gebucht habe. Musste ich wirklich vorher buchen? Keine Ahnung, als Deutscher mag man aber auch die Sicherheit! Am Hafen gibt es auch ein kleines Dorf, in das ich aber erst zu Ende meiner kleinen solo-Rundfahrt verweile. Zuerst einmal mache ich eine Runde im Uhrzeigersinn und fahre gemütlich auf den Wegen hier durch einen sehr trockenen Wald.
Nicht weit vom Dorf entfernt sehe ich auch zwei Menschen, die neugierig über einen Zaun lehnen und vor sich hin zeigen. Der Finger zeigt auf zwei der süßen Wesen, die hier schön im Schatten schlafen. Dass sie gleich so süß sein würden habe ich nicht erwartet. Nach ein paar Fotos lasse ich sie aber auch erst mal alleine. Die Uhr tickt und ich will so viel wie möglich sehen.
Nicht weit entfernt finde ich mich in einer Bucht mit dem Rest der Besucher, die der Bus hier ausgespuckt hat, zum schwimmen wieder. Das Wasser ist warm, angenehm und ruhig. Überall um mich herum sind Riffe und Korallen zu finden. Gott sei dank habe ich die kleinen Flossen, Schnorchel und Maske mitgebracht und kann mich umschauen. Alleine zu reisen hat den Nachteil dass man auf die Mitmenschen vertrauen muss, dass einem keiner die Kamera und Brieftasche klaut. Keine Sorge, ich komme mit meinem Besitz wieder weg.
In der Nähe des Leuchtturms finde ich die größte Ansammlung an Quokkas. Der Wind und die Neugierde treibt mich bis ans westlichste Ende der Insel, wo ich einsame, weiße Strände, Seelöwen und die wundervolle Schönheit der Natur finde. Die Begeisterung lässt mich erst wieder los als ein Reisebus eine Reisegruppe mit Selfiesticks ausspuckt und ich schnell die Flucht ergreife. Viel Zeit bleibt mir eh nicht mehr, ich muss das Fahrrad abgeben und rechtzeitig am Hafen zurück sein um meine gebuchte Faire zu erwischen. Der dauerhafte Wind macht die Rückfahrt dann doch anstrengender, als die flache Landschaft hätte erraten lassen.
Mit Ruhe kann ich durch den Ort wandern und mich nach Souvenirs umschauen. Eine kleine, blecherne Espressotasse gewinnt dann auch mein Herz, kurz bevor ich ein kleines schwangeres Quokkaweibchen durch den Ort hoppeln sehen kann und erneut mein Herz verliere. Es gibt einen Gott, da kann man sich sicher sein, ob er uns noch liebt weiß ich nicht, diese Tiere müssen aber sein ganzer Stolz sein.
Hier noch ein Hinweis für Reisende, die dies hier lesen. Die Tage nach meiner Rundreise auf Rottnest Island musste ich feststellen dass ich mit der Sonnencreme geschlampt habe. Ich sehe aus wie Twoface, tief roter Sonnenbrand links, wo mein Gesicht gen Süden war, relativ weiß rechts, wo mein Gesicht gen Norden gezeigt hat.
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