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Ein wahnsinns Lauf

Jeder Lauf ist ein Experiment, zumindest im Moment. Ich experimentiere mit der maximalen Laufdistanz, der Lauftechnik, mit der Nahrungszufuhr, den Klamotten, der Laufgeschwindigkeit und wie ich „in the zone“ komme. Alles ist ein Experiment, wenn man sich darauf einlässt.
Ein kleiner Blick auf die Karten hat mir gezeigt dass nur etwa 2km weiter im Norden die nächste Brücke über die Isar darauf wartete von mir ausprobiert zu werden. Ich kann jetzt mit Sicherheit bestätigen dass es eine sehr lange und sehr schöne Laufstrecke rauf bis auf die Höhe von Ismaning gibt.
Je weiter man nach oben kommt desto ruhiger wird es, aber bevor ich es so weit geschafft habe gab es erstmal zwei Schreckmomente. Zuerst bin ich auf meinem Trail auf dem Schlamm ausgerutscht und habe mir das Knie aufgeschürft. Eine kleine Abschürfung kann schon recht übel aussehen wenn man keine Möglichkeit hat sie zu trocknen. Ich musste mir allerdings auch erstmal mit meinem Trinkwasser das Bein abwaschen damit die Wunde sich nicht entzünden kann. Nach ca. 30 Minuten hatte ich ein komplett rotes Knie, das mich aber nicht weiter beeinflusst hat. Zumindest bekommt man mit sowas Aufmerksamkeit von anderen Läufern und ich weiss jetzt dass einen sowas beim Laufen nicht weiter beeinflusst.
Der nächste Schreckmoment kam auf der Höhe von Freimann. Ich musste einmal dringenst in die Büsche verschwinden und habe mir einen umgestürzten Baum als Sichtschutz gesucht. Als ich mich noch wunderte wie es die Ziegelsteine in die Wurzeln geschafft haben stelle ich fest dass mich ein kleines Kaninchen mit panisch großen Augen und angelegten Ohren aus der Wurzel anschaute. Ich machte schnell ein Foto und verschwand ohne das Tier weiter zu stressen. Es dauerte ca. eine halbe Stunde bis ich mich wieder daran erinnerte dass ich eigentlich recht dringend musste.

Der Weg neben der Isar entlang ist großartig. Alles ist grün und blüht. Ich sah ein Landschaftsschutzgebiet-Schild, das bereits halb in der Rinde eines Baumes verschwand und eine ganze Reihe an umgestürzten Bäumen.
Bei diesem Lauf hatte ich entschieden die App „MapMyRun“ auszuprobieren. Ich dachte mir wenn das Handy misst wie weit ich gelaufen bin brauche ich die Uhr nicht. Nach kurzem fiel mir auf dass ich irgendwie sowas wie eine Uhr brauche um zu wissen wann nach einer halben Stunde wieder zeit war Kohlehydrate zu mir zu nehmen. Gott sei dank konnte ich die App so einstellen dass sie mir genau die Infos gab, die ich brauchte. Ich muss mal schauen wieviel sich eigentlich in den Gels befindet, denn eine kurze Recherche hat gezeigt dass man nur etwa 1g Kohlehydrate pro Stunde, pro Kg Körpergewicht zu sich nehmen kann.

Nachdem ich das Kaninchen gesehen hatte war der Spaß bei diesem Lauf einfach großartig. Ich habe die Umgebung besonders genossen und versucht jeden Läufer, der mir entgegen kam, anzulächeln. Die meisten Läufer haben mich sogar zurückgegrüßt, ob das nun am Wetter oder an meinem Knie lag kann ich nicht sagen.
Auf dem Rückweg rannte ich an einem lustigen Schild vorbei. Es war zweigeteilt, auf der rechten Seite stand „Landkreis München“ und auf der anderen Seite stand „Landeshauptstadt München“. Ich bin also wirklich aus München raus gelaufen.
Während des Laufes habe ich mich durch mein Sportlernahrungssortiment durchprobiert. Ich kann jetzt sagen dass Yes-Torties gar nicht gehen, dass die komischen Energy Gel Waffeln wirklich gut waren und die Xenofit Gels sehr zäh und pappsüß sind. Um das flaue Gefühl im Magen zu vermeiden habe ich mir ein paar Käsebrote gemacht und bei 2 kleineren Pausen zu mir genommen. Ich kann das so nur empfehlen, es hat großartig gewirkt.

Im Englischen Garten habe ich einen kurzen Stopp gemacht um den Sonnenuntergang fotografieren und kurz vor Ende in Thalkirchen ist mir die Lust abhanden gekommen noch die zusätzlichen 2km hin und zurück zur Frischwasserquelle auf mich zu nehmen, ich wollte einfach nicht noch später nach Hause kommen. Im dunkeln habe ich dort aber noch 2 Fotos gemacht um zu zeigen wie ruhig es dieses mal war. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits kurz nach 21uhr abends.

Kurz vor Ende des Laufes taten mir dann doch die Füße weh und auch ein paar Tage danach sind die Fersen nicht ganz entspannt. Um über die magische Grenze von 40km zu kommen habe ich zuhause noch eine Runde um den gesamten Häuserblock gedreht und war dann bei 40.18km fertig. Es waren vielleicht noch weitere 5km in meinen Beinen, die und noch weitere 5 muss ich schaffen bevor ich sicher sein kann dass ich es auch schaffe. Anmelden werde ich mich jetzt aber so bald wie möglich, ich muss nur zusehen dass ich die notwendige ärztliche Bescheinigung bekomme.

Meine Beine waren am Mittwoch unglaublicher weise viel weniger platt als die Wochen zuvor. Vielleicht hat es mir geholfen dass ich die Durchschnittsgeschwindigkeit auf ca 5:50min/km reduziert habe. Für den Lauf selber muss ich noch auf 6:30min/km runter aber das wird sich noch schaffen lassen.

Nächste Woche muss zur Erhohlung eine kürzere Runde laufen, wie lang die Runde sein wird weiss ich nicht. Durch diese Verkürzung kann ich dann das Back2Back Training versuchen, hierzu muss ich vermeiden nach dem Lauf zu viel zu essen. Am Tag danach gehe ich dann nochmal eine mittellange Runde laufen. Ziel ist es den Kopf darauf zu trainieren auf müden Beinen unterwegs zu sein. Her beginnt eigentlich mehr das mentale als das physische Training.

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