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Letzter langer Trainingslauf

Donnerstag habe ich mich zum Feiertag auf den Weg zum laufen gemacht, als Tagesziel war alles höher aus 50.7km erlaubt. Auch das Wetter hatte ein Tagesziel, das lagt allerdings irgendwo zwischen 30°C und 35°C. Zum Start habe ich den Camelbak also so voll wie möglich gemacht. Es ist schon ein mulmiges Gefühl wenn man eigentlich schon zu Beginn weiß dass man eigentlich nicht genug Wasser dabei hat.

Oberhalb von Ismaning hatte ich meine erste Wende und damit ging es auf in den Süden. Es hatten sich grüppchenweise Menschen zum Baden an der Isar gesammelt, so dass es schon irgendwie nach Urlaub aussah.
Unterwegs habe ich Gelegenheiten genutzt bei denen ich direkt ans Wasser heran kam und habe mich mit Flusswasser abgekühlt. Der Sinn war natürlich nicht nur mich abzukühlen, sondern auch Trinkwasser zu sparen. Leider war der kühlende Effekt nach 3 bis 4 Minuten wieder verflogen und ich wieder am schwitzen. Es hatte mittags irgendwas über 30°C erreicht.
Ob es nun der Oatsnack war oder vielleicht das 2. Energygel mit Colageschmack in kurzer Folge kann ich nicht sagen, aber dass ich kurz am Wegesrand anhalten musste um ein bischen davon wieder von mir zu geben ist leider Fakt, in Zukunft lasse ich die Gels einer bestimmten Marke und die Oatsnacks komplett weg.

Dadurch dass ich mit laufen und schwitzen beschäftigt war kam zwar hin und wieder leichtes Gegrübel auf aber es legte sich auch sehr schnell wieder und in regelmäßigen Etappen fiel mir auf dass mein Kopf so schön entspannt war.
Ich fühlte mich regelmäßig dazu genötigt an meinen Rucksack zu greifen und den Füllstand festzustellen. Als ich mich dem Flaucher näherte war der Füllstand schon bedenklich gesunken und die Strecke vom Gehweg im Schatten hin zur Isar war nicht nur weit sondern auch gesäumt von rauchenden Grills. Hier habe ich dann auch beim Laufen die ersten beiden Mineraltabletten zu mir genommen, da ich mal wieder vergessen hatte sie nach ca. 2h zu schlucken.

Auch dieses mal habe ich es bis zur Quelle geschafft um meinen Rucksack aufzufüllen, aber dass ich zwischendurch am überlegen war ob es sich lohnt die Insekten lieber runter zu schlucken, anstatt sie auszuspucken, nur um Flüssigkeit einzusparen zeigt irgendwie schon wie es meinem Kopf ging.
Nachdem mein Camelbak nun mit kühlem frischen Nass befüllt war hatte ich mir vorgenommen mein Flüssigkeitsdefizit wieder aufzuholen. Ich weiß dass das nicht ohne weiteres möglich ist, aber es tat einfach so unglaublich gut kühles Wasser die Kehle herunterlaufen zu fühlen. Mir war aber trotzdem einfach nur noch heiß und so schön es ist zwischen Bäumen entlang zu laufen, Wind gibt es dort leider keinen. Ab der großhesseloher Brücke habe ich einfach weiter gekämpft. Ich denke mal wenn der Kopf freier ist geht es eben einfach besser und ich habe im Kopf immer mit 2 Zahlen gespielt: 1. wieviele km ich noch bis zuhause brauche und 2. wie lange ich noch bei meinem Ultra unterwegs wäre.

Am Müllerschen Volksbad bin ich erstmal nicht nach hause weiter gelaufen sondern weiter in Richtung Friedensengel, ich musste ja schliesslich noch mindestens 2km dran hängen um mein Idealziel zu erreichen. Kurz war ich am überlegen ob ich am Müllerschen Volksbad in die Isar hüpfen soll um mich abzukühlen und meine Freundin anrufen, damit sie mir ein Handtuch und ein frisches Shirt mitbringen soll. Ich habe mich dagegen entschieden, anschliessend hätte ich ja schliesslich noch der Weg nach hause antreten müssen.
Ich habe sie einfach angerufen und sie darum gebeten mir einen Eimer Wasser in den Hausflur zu bringen, damit ich mich einerseits abkühlen kann und andererseits die Wohnung nicht mit meinem Schweißgeruch füllen muss. Das eiskalte Wasser hat einfach gut getan.

Ich habe mit diesem letzten langen Trainingslauf 52,65km in 5:53h geschafft bei ca. 33C.

Nachtrag:
Nachdem wir in Frankreich nochmal nachgefragt haben habe ich erst eine Mail bekommen, dass mein Zertifikat geprüft wird und kurz danach bekam ich eine Mail dass mein Zertifikat angenommen wurde. Ich bin also vollständig zu meinem Lauf angemeldet. Die Ausrüstung und was ich an zusätzlichem Zeug mitnehme ist erprobt. Ich habe meine Beine und meinen Kopf so weit vorbereitet wie es eigentlich geht, trotzdem habe ich Angst vor den 35km die Ende Juni noch kommen werden.
Als Erweiterung für meinen Camelbak habe ich eine kleine Deutschlandflagge gekauft. Sie soll aber mehr darauf hinweisen dass ich kein Franzose bin und nicht dass ich für Deutschland laufe.
Ich hoffe mal ich habe einiges zu berichten wenn ich den Lauf in 3 Wochen überstanden habe.

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