Ein Ultramarathon ist nicht nur ein langer lauf, er ist eine Reise, eine Erfahrung und ein großartiger Weg Land und Leute kennenzulernen. Zusätzlich zu all dem habe ich natürlich auch meinen Körper bis über das mir bisher bekannte Level hinaus gestresst, dazu aber später ein bischen mehr. Jeder größere Lauf, an dem ich bisher teilgenommen habe, fängt auf der Laufmesse an wo man seine Startnummer und die Laufunterlagen abholt.
Letzte Woche Donnerstag (25.6.) kamen wir nach einer langen sightseeing Tour durch die Bretagne in Vannes an um meine Laufunterlagen abzuholen. Die Laufmesse war recht klein, es gab ein paar Stände, an denen ein paar weltweite (mit französischem Hintergrund) Ultramarathons beworben wurden, ein paar Stände an denen man Laufequipment kaufen konnte und ein bischen was das nichts mit Laufen an sich zu tun hatte. Im Zelt mit den Resumes stellten wir sehr schnell fest dass es niemanden mit Englisch oder gar Deutsch Kenntnissen gab. Der Lauf war fest in der Hand der „Locals“.
Die freiwilligen Helfer waren hauptsächlich Rentner. Meine Freundin musste immer übersetzen. Die Frage, ob es auf der Strecke immer mal wieder aufgestellte Toiletten gibt, hat zu komischen Blicken geführt. Später habe ich auch verstanden warum. Ich hatte vorher schon meinen Trinkrucksack gepackt, da ich erwartet hatte dass es eine Kontrolle geben würde, die Webseite und die Vorbereitungsemails haben dies vorher so kommuniziert. Kontrollen gab es keine und die Freiwilligen hatten davon auch noch nie gehört.
Mit einem breiten Grinsen meinerseits haben wir dann den Rest der Messe erkundet. Wir sind in jedes Zelt gegangen und haben auch verschiedene Gewinnspiele gespielt. Ich fand interessant dass es bei einer Marathonmesse Werbung für die Marathon, Halbmarathon, 10 und 5km Distanz gibt. Auf einer Ultramarathonmesse gibt es Werbung logischerweise Werbung für die Ultramarathon Distanz und für Marathons mit einer Spezialität, wie Berg- oder Wüstenläufe beispielsweise. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen nur diesen einen Ultra zu laufen, aber bei der Messe hat es mir schon sehr unter den Füßen gekribbelt.
Wir rannten zwischen den Ständen herum, wobei ich mein blaues Bändchen am Arm schon mit gewissem Stolz trug. Immer wenn wir an jemandem mit einem gelben Armband vorbei kamen (177km Läufer) verpuffte der Stolz ein wenig.
Nach mehreren Stunden verließen wir die Messe und aus meiner Nervosität wurde unglaublich viel Vorfreude.
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